Für mich war schon relativ früh klar, dass ich ein Auslandjahr während meiner Schulzeit machen möchte, um genau zu sein in der 3.Klasse. Dabei spielte die Tatsache, dass mein Bruder ebenfalls im Ausland war, natürlich eine nicht ganz unbedeutende Rolle;) Als ich in die 7.Klasse kam, gewann die Angelegenheit „Exchange-Year“ für mich deutlich an Bedeutung. Es wurde im Englischunterricht thematisiert und aufgrund zweier Austauschschülerinnen im Bekanntenkreis wurde mein Wunsch aufgefrischt. Es hat mich fasziniert, wie verändert (selbstverständlich im positiven Sinne) die beiden Mädchen zurückkehrten. Die eigentliche Vorbereitung meines Auslandsjahres begann allerdings erst Anfang des Jahres 2017. Meine Eltern und ich besuchten die „JuBi-Messe“ in Lübeck. Dort stellten sich rund 20 verschiedene Organisationen vor, unter anderem auch welche, die sich mit Auslandsaufenthalten nach der Schule, wie z.B Work&Travel oder AuPair, beschäftigen. Klar finde ich auch Austauscherfahrungen dieser Art spannend, jedoch habe ich entschieden, dass ein „Exchange-Year“ für mich gewinnbringender ist. Ich kann meine Sprachkenntnisse in Hinblick auf mein Abitur verbessern und ich denke, dass es in diesem Alter noch viel mehr zur Entwicklung der Persönlichkeit beiträgt. Ich möchte einfach mal weg von Zuhause, neue Menschen und Kulturen kennenlernen. Außerdem erhoffe ich mir, dass ich während dieser Zeit noch selbstständiger werde und vielleicht auch lerne etwas entspannter mit dem Thema Schule umzugehen. Als wir rund 5 Stunden später, komplett überhäuft mit Prospekten, die Messe verließen, erschlugen mich die vielen neuen Eindrücke. Nach rund einer Woche hatte ich meine Gedanken geordnet und begann die Flyer zu sortieren. Besonders hochpreisige und Organisationen dessen Vertreter ich ausgesprochen unsympathisch fand, flogen sofort weg. Da ich durch Gespräche und Empfehlungen auf der Messe entschieden habe, dass ich nach Kanada möchte, fielen auch Organisationen ohne Austauschprogramme in dieses Land raus. Zu diesem Zeitpunkt waren meine 5 Favoriten: „Camps“, „Do It!“, „Praktikawelten“, „AustauschExperten“ und „International Experience“. Aus diesen nun meine Top 2 rauszufiltern, fiel mir wahnsinnig schwer. Also ließ ich das Thema erst einmal eine Weile ruhen und entschied mich erst Anfang Juni für „Camps“ und „AustauschExperten“. Daraufhin vereinbarten wir Beratungsgespräche mit beiden Organisationen. Die Gespräche am 26.7 verliefen widererwartend ziemlich unterschiedlich. Mit der Vertreterin von „AustauschExperten“ unterhielten wir uns sage und schreibe 3,5h und erhielten sogar schon Schulvorschläge. Das Gespräch mit ,,Camps“ erfolgte im Anschluss. Zu diesem wären wir allerdings beinahe zu spät gekommen, da meine unglaublich organisierte Familie nicht mehr wusste, wo sie kurz zuvor das Auto abgestellt hat. Nach kurzem Überlegen entschied ich mich für „AustauschExperten“. Ich fühlte mich dort einfach besser aufgehoben und beraten. Dass ich während beiden Unterhaltungen kein Wort Englisch sprechen musste, hat mich, um ehrlich zu sein, etwas überrascht. Als nächstes stand schon die Schulwahl an. Dies bereitete mir, wie schon zu erwarten war, noch mehr Probleme. Aber es ist eben auch nicht so leicht, sich ein „Zuhause“ für ein komplettes Jahr auszusuchen. Schlussendlich habe ich meinen Bauch bestimmen lassen und mich für die „Bayside Secondary School“ entschieden. Sie liegt in Belleville, eine Stadt mit rund 50.000 Einwohnern oberhalb des „Lake Ontario‘s“. Die Fahrzeit nach Toronto und Ottawa beträgt jeweils rund 2.5 Stunden. Für kanadische Verhältnisse ist es also ein Katzensprung;) Was mich außerdem sehr freut ist, dass gerade mal 15min entfernt ein kleines Skigebiet liegt. Mittlerweile haben wir die Verträge unterschrieben und meine Dokumente sind in Kanada. Meine Gastfamilie habe ich leider noch nicht, aber ich freue mich schon jetzt ungemein auf viele neue Erfahrungen, Bekanntschaften und fremde Kulturen.
Falls ihr euch für die „JuBi-Messe“ interessiert, hier ist der Link zur Website…..Schleichwerbung auf jeden Fall am Start;)